Call zum Themenheft
Hochschulbildung der Zukunft

Herausgeber:innen: Christian Wassmer, Katharina Sommer, Elena Wilhelm, Carole Probst (Winterthur)
Erscheinungstermin: Oktober 2023
 

Zum Themenschwerpunkt

In einer sich rasch verändernden Welt wandeln sich auch die Ansprüche an Hochschulen. So müssen Studierende zunehmend für Stellenprofile oder Jobs ausgebildet werden, die es heute noch gar nicht gibt. Angesichts des dynamischen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umfeldes stellt sich die Frage, wie Hochschulbildung künftig gestaltet sein muss, um diesen Entwicklungen sowie den individuellen und gesellschaftlichen Erwartungen gerecht zu werden. Neben der Frage nach den zu erlernenden Kompetenzen und den Bildungsinhalten stellt sich auch die Frage nach den künftigen Bildungsformaten sowie Lehr- und Lernformen. In diesem Heft wollen wir der Frage nachgehen, wie die Hochschulbildung der Zukunft aussehen und wie diese von Hochschulinstitutionen gestaltet und organisiert werden kann. Diese Fragen können aus mehreren Perspektiven beleuchtet werden:

Hinsichtlich der Bildungsinhalte werden Hochschulen mit großen gesellschaftlichen Herausforderungen, wie z. B. Klimawandel, Migration oder der Zukunft der Demokratie unter den Bedingungen von populistischen Gesellschaftsentwürfen konfrontiert. Wie werden solche Herausforderungen in das Curriculum integriert und welche Auswirkungen haben diese auf die bestehenden Bildungsinhalte? Wie kann auf gesellschaftliche Entwicklungen reagiert werden?

Damit eng verbunden sind die Kompetenzen, die Studierende entwickeln sollen. In der Diskussion um „Future Skills“ oder „21st Century Skills“ (Ehlers, 2020; Bellanca, 2010) wird angenommen, dass Absolventinnen und Absolventen durch diese in der Lage sein werden, in einer hoch dynamischen Arbeitswelt handlungsfähig zu bleiben, gesellschaftlichen Veränderungen proaktiv zu begegnen und diese aktiv mitzugestalten.

Nicht nur die Inhalte und Kompetenzen, sondern auch die Bildungsformate sowie die Lehr- und Lernformen werden sich neuen Erwartungen und Gegebenheiten in der Umwelt der Hochschulen anpassen (müssen). Flexibilisierung und Individualisierung der Bildung sind hierbei häufig genannte Stichworte (Müller et al., 2019). Aus individueller Sicht wird der Anspruch auf Selbstverwirklichung artikuliert, der auf individuellen Lebenslagen und Präferenzen beruht. Je nach biografischer Lebenssituation werden Bildungsangebote genutzt – immer abhängig von verfügbaren Ressourcen und Interessen. Hierbei spielt auch das Zusammenspiel von Online- und Präsenzlehre bzw. -lernen rund um eine Blended University (Wassmer & Wilhelm 2021) eine wichtige Rolle. Zum Themenkomplex der Bildungsformate gehört auch die Frage nach der Weiterbildung an Hochschulen. Wie reagieren Hochschulen auf die vermehrte Nachfrage und wie wird sich das Verhältnis zur grundständigen Lehre entwickeln? Wird sich die Unterscheidung zwischen grundständiger Lehre und Weiterbildung künftig auflösen?

Mit der Hochschulbildung der Zukunft verbunden ist eine Weiterentwicklung der Qualitätsentwicklung und -sicherung. Im Zusammenhang mit der Diskussion um Flexibilisierung und Individualisierung des Hochschulstudiums sowie der damit oft einhergehenden Interdisziplinarität werden neue Konzepte für die Qualitätsbewertung bedeutend. Für Hochschulen stellen sich daher für die Bildung der Zukunft auch Fragen bezüglich der Indikatoren und Methoden der künftigen Qualitätsentwicklung und -sicherung.

Anhand oben genannter und weiterer Themenfelder setzt sich das Heft zum Ziel, wissenschaftlich fundierte Entwicklungen aufzuzeigen und somit tragfähige Konzepte für die Zukunft der Hochschulbildung zu präsentieren.

 

Literatur

Bellanca, J. A. (Hrsg.) (2010). 21st century skills: Rethinking how students learn. Bloomington: Solution Tree Press.

Ehlers, U. D. (2020). Vier Szenarien für die Hochschule der Zukunft. Wiesbaden: Springer VS, S. 263-292. https://doi.org/10.1007/978-3-658-29297-3_13

Müller, C., Barthelmess, P., Berger, C., Kucza, G., Müller, M. & Sieber, P. (Hrsg.) (2019). Flexibles Lernen an Hochschulen gestalten 14(3). https://zfhe.at/index.php/zfhe/issue/view/63

Wassmer, C. & Wilhelm, E. (2021). Der Blended University gehört die Zukunft. Impact (54), 11. https://impact.zhaw.ch/de/artikel/die-zukunft-gehoert-der-blended-university

 

Hinweise zur Zeitschrift

Die ZFHE ist ein referiertes Online-Journal für wissenschaftliche Beiträge mit praktischer Relevanz zu aktuellen Fragen der Hochschulentwicklung. Der Fokus liegt dabei auf den didaktischen, strukturellen und kulturellen Entwicklungen in Lehre und Studium. Dabei werden in besonderer Weise Themen aufgenommen, die als innovativ und hinsichtlich ihrer Gestaltungsoptionen noch als offen zu bezeichnen sind.

Die ZFHE wird von einem Konsortium von europäischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern herausgegeben. Weitere Informationen: https://www.zfhe.at.

Informationen zur Einreichung

Beiträge können in drei unterschiedlichen Formaten in deutscher oder englischer Sprache eingereicht werden:

Ein Forschungsbeitrag sollte folgende Kriterien erfüllen:

  • behandelt eine systematische Frage in trans-, inter- oder fachdisziplinären Zusammenhängen;
  • hat eine Forschungslücke als Ausgangspunkt;
  • weist eine umfangreiche Einbettung in den wissenschaftlichen Diskurs auf;
  • verfügt über eine robuste methodische Herangehensweise
  • beinhaltet eine Reflexion der eigenen Arbeit
  • stellt das forschungsmethodische Vorgehen dar;
  • setzt eine Methode ein, die sich sehr gut eignet, um die Forschungsfrage zu beantworten;
  • stellt den wissenschaftlichen Diskurs reflektiert dar;
  • bietet einen deutlich erkennbaren Mehrwert bzw. Beitrag zur Beantwortung der Forschungsfrage repektive der zur Forschungsdiskussion
  • folgt konsistent einschlägigen Regeln der Zitation (APA-Stil, aktuelle Auflage);
  • umfasst zwischen 20.000 und 33.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen sowie Deckblatt, Literatur- und Autorenangaben).

Ein Forschungsgeleiteter Entwicklungsbeitrag sollte folgende Kriterien erfüllen:

  • bietet eine Hochschulentwicklungsperspektive mit fundierter Forschungsbasierung
  • erörtert und differenziert ein systematisches Problem der Lehrentwicklung
  • ist ein wissenschaftlich reflektierter „Institutional Research“-Beitrag
  • wird durch einen Literaturüberblick unterstützt;
  • erkennbare Adressierung der Wissenschafts-Praxis-Kommunikation und/oder der Verbindung zwischen den beiden Polen „Forschung und Entwicklung“
  • folgt konsistent einschlägigen Regeln der Zitation (APA-Stil, aktuelle Auflage);
  • umfasst zwischen 20.000 und 33.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen sowie Deckblatt, Literatur- und Autorenangaben).

Ein Entwicklungsbeitrag sollte folgende Kriterien erfüllen:

  • behandelt ein konkretes Problem der Hochschulentwicklung in der (eigenen) Hochschule
  • Praxisdesiderat
  • ist in die wissenschaftliche Diskussion und Literatur eingebettet (jedoch ohne den Anspruch, einen Überblick über die Literatur zu erhalten)
  • bietet Anregungen zur Lehr- und Hochschulentwicklung ggf. mit Handlungsempfehlungen
  • folgt einer systematischen und transparenten Darstellung (z. B. keine unverständlichen Hinweise auf Spezifika und Details in einem Praxisfeld)
  • arbeitet generalisierbare Aspekte und Faktoren im Sinne einer Theoriebildung heraus
  • ersichtliche Transferüberlegungen
  • Forschungsdesiderate sind benannt
  • folgt konsistent einschlägigen Regeln der Zitation (APA-Stil, aktuelle Auflage);
  • umfasst zwischen 20.000 und 33.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen sowie Deckblatt, Literatur- und Autorenangaben).

 

Zeitplan

31. Mai 2023 – Deadline zur Einreichung des vollständigen Beitrags: Ihre Beiträge laden Sie im ZFHE-Journalsystem (https://www.zfhe.at) unter der entsprechenden Rubrik (Forschungsbeitrag, Forschungsgeleiteter Entwicklungsbeitrag, Entwicklungsbeitrag) der Ausgabe 18/3 in anonymisierter Form hoch; hierzu müssen Sie sich zuvor als „Autor:in“ im System registrieren.

Juni bis August 2023 – Rückmeldung/Reviews: Alle Beiträge werden in einem Double-blind-Verfahren beurteilt (s. u.).

4. September 2023 – Deadline Überarbeitung: Gegebenenfalls können Beiträge entsprechend Kritik und Empfehlungen aus den Reviews bis zu diesem Zeitpunkt überarbeitet werden.

Oktober 2023 – Publikation: Im Oktober 2023 werden die finalisierten Beiträge unter https://www.zfhe.at publiziert und auch als Printpublikation erhältlich sein.

 

Review-Verfahren

Sämtliche eingereichten Beiträge werden in einem „double-blind“ Peer-Review-Verfahren auf ihre wissenschaftliche Qualität überprüft. Die Herausgeber*innen eines Heftes schlagen die Gutachter*innen für den jeweiligen Themenschwerpunkt vor und weisen die einzelnen Beiträge den Gutachter*innen zu; sie entscheiden auch über die Annahme der Beiträge. Die Auswahl der Gutachter*innen und der Begutachtungsprozess werden bei jedem Themenheft jeweils von einem Mitglied des Editorial Boards begleitet.

Formatierung und Einreichung

Um bei der Formatierung der Beiträge wertvolle Zeit zu sparen, möchten wir alle Autorinnen und Autoren bitten, von Beginn an mit der Formatvorlage zu arbeiten, die auf der Homepage der ZFHE heruntergeladen werden kann:

https://www.zfhe.at/userupload/ZFHE_18-3_TEMPLATE_de.docx

https://www.zfhe.at/userupload/ZFHE_18-3_TEMPLATE_en.docx

Die Texte müssen bearbeitbar sein und z. B. in den Formaten Microsoft Word (.doc), Office Open XML (.docx), Open Document Text (.odt) oder als Plain Text (.txt) vorliegen; bitte keine PDF-Dateien einreichen. Die Beiträge werden zunächst in anonymisierter Fassung benötigt, um das Double-blind-Reviewverfahren zu gewährleisten. Bitte entfernen Sie hierzu sämtliche Hinweise auf die Autorinnen und Autoren aus dem Dokument (auch in den Dokumenteigenschaften!). Nach positivem Reviewergebnis werden diese Angaben wieder eingefügt.

 

Noch Fragen?

Bei inhaltlichen Fragen wenden Sie sich bitte an hochschulentwicklung@zhaw.ch.
Bei technischen und organisatorischen Fragen wenden Sie sich bitte an Elisabeth Stadler (office@zfhe.at).

 

Wir freuen uns auf Ihre Einreichung!

Christian Wassmer, Katharina Sommer, Elena Wilhelm und Carole Probst