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Die Mathematikausbildung zukünftiger Haupt- und Realschullehrer/innen erscheint vor dem Hintergrund aktueller Befunde verbesserungswürdig. Ziel der vorliegenden Studie war es, lehr-lerntheoretisch und mathematikdidaktisch begründete Lehrinnovationen für den Übungsbetrieb im Fach Mathematik zu entwickeln und zu evaluieren. Die Lehrinnovationen setzen insbesondere an einer besseren fachspezifischen und didaktischen Ausbildung der Tutorinnen und Tutoren und einer stärker an Prinzipien der kognitiven Aktivierung orientierten Gestaltung der Übungsgruppen an. Es wurde eine quasi-experimentelle Studie zur Evaluation der Maßnahmen im Vergleich von zwei Kohorten durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Studierenden von den Lehrinnovationen profitierten; Unterstützungsqualität und Kompetenz der Tutorinnen und Tutoren wurden von der Experimentalgruppe als besser wahrgenommen. Außerdem wurden bessere Lösungen bei den semesterbegleitenden, zu Hause bearbeiteten Übungsaufgaben erreicht. Der Effekt schlug jedoch nicht auf die Leistung in der Abschlussklausur am Ende des Semesters durch. Als Folge der Lehrinnovationen empfanden sich die Studierenden zudem als weniger kompetent, was möglicherweise mit einer realistischeren Selbsteinschätzung zusammenhing.

04.11.2013 | Martin Hänze, Elisabeth Fischer (Kassel), Stephan Schreiber (Lüneburg), Rolf Biehler (Paderborn) & Reinhard Hochmuth (Lüneburg)

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