Technologiegestütztes Feedback in Lernräumen: Eine evidenzbasierte Übersicht für die Hochschullehre
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In Zeiten einer zunehmend digital gestützten Hochschullehre gewinnt technologiegestütztes Feedback an Bedeutung. Bei der Gestaltung solchen Feedbacks ist es jedoch wichtig, auf aktuelle psychologische Forschungserkenntnisse zurückzugreifen. Daher beleuchtet dieser evidenzgeleitete Artikel die Gestaltung von effektivem technologiegestütztem Feedback für Lernräume an der Hochschule. Im Rahmen eines State-of-the-Art Reviews wird auf die Voraussetzungen für die Effektivität von technologiegestütztem Feedback fokussiert. Der Artikel diskutiert entlang eines aktuellen Rahmenmodell (MISCA; Panadero & Lipnevich, 2022) wichtige Faktoren für die Effektivität von technologiegestütztem Feedback. Dabei werden die Rolle der Feedbackbotschaft (Message), der Funktion (Implementation), der Studierenden (Student), der Rahmenbedingungen der Feedbacksituation (Context) und des Providers (Agent) erörtert. Die Evidenz legt nahe, dass Lehrende sich nicht nur mit dem Inhalt der Feedbackbotschaft auseinandersetzen müssen, sondern neben den Lernzielen auch mögliche affektiv-motivationale und metakognitive Auswirkungen berücksichtigen sollten. Es gilt die bestmöglichen Rahmenbedingungen für förderliche Lernprozesse durch Feedback zu schaffen. Zudem sollten die Lernenden als proaktive Rezipient:innen adressiert werden, mit dem Ziel, dass diese sich aktiv in den Feedbackprozess einbringen. Insbesondere beim Einsatz von generativer KI sollte darauf geachtet werden, dass die kritische, aber nicht durch Vorurteile behaftete Reflexion der Feedbackbotschaften ein wichtiger Faktor für die erfolgreiche Implementation von Feedback in digitalen Lernräumen ist. Für den Hochschulkontext bietet dieser Artikel empirisch fundierte Empfehlungen zur systematischen Planung von Feedbacksituationen.