Encountergruppen im Rahmen des ganzheitlichen Lernens an den Universitäten Wien und Brünn - Motivation, Kontext, Prozesse, Perspektiven
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Die steigende Komplexität unserer Gesellschaft stellt immer neue Anforderungen an exakte jedoch auch einfühlsame Kommunikation. Das Interesse an teamfähigen und konfliktlösungsfähigen Persönlichkeiten wächst, wie auch an neuen Formen des Lehrens und Lernens. Es werden Methoden gesucht, die helfen, das rezeptive Lernen ganzheitlich mit unmittelbaren kommunikativen Prozessen zu ergänzen und neben Fachwissen auch Fertigkeiten und Haltungen einfließen zu lassen. Wir arbeiten mit dem Personzentrierten Ansatz nach C. Rogers, insbesondere mit Encountergruppen, um den Studierenden neue und einmalige Wege ihrer, auch von der Wirtschaft erwünschten, persönlichen Weiterentwicklung zu öffnen. Dabei aktivieren wir subjektive Dispositionen, die eine sinnvolle und konstruktive Verbindung aller Lehr/Lernformen ermöglichen. Wir begannen in Wien mit Workshops, danach folgten Lehrveranstaltungen, welche Encountergruppen beinhalten, wobei wir die ablaufenden Prozesse erforschten. Hier beschreiben wir konkrete Gruppensituationen, reflektieren Lern- und Entwicklungsprozesse und diskutieren die Ergebnisse einer ersten Studie zum Einfluss der Lehrveranstaltung auf persönliche Haltungen der Studierenden. Wenngleich quantitativ vor allem eine höhere Akzeptanz der Studierenden resultierte, folgten aus dem qualitativen Teil differenzierte Aussagen über die Effekte der Lehrveranstaltung. Das Ereichen der Hauptziele der verbesserten Kommunikation, die in Wien und Brünn in Richtung der Berufziele weiter differenziert ist, liegt in den Prozessen der Encountergruppen nach C. Rogers.
25.02.2007 | Ladislav Nykl & Renate Motschnig-Pitrik (Wien)